Der keltische Baumkalender

Spätestens mit einer Folge des Tatorts aus dem Jahr 2015 rückte der keltische Baumkalender und mit Ihm das keltische Horoskop in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und ist bei vielen Anhängern der Astrologie sehr beliebt. Dem angeblich vor über 2000 Jahren von keltischen Druiden entwickelte Baumkalender, liegt ein Mondkalender mit 13 Phasen zugrunde. Jeder Monat entsprach einer Mondphase mit etwa 28 Tagen. Im Einklang mit den Jahreszeiten teilten die Kelten das Jahr in zwei Halbjahre von März bis September und von September bis März zu den Sonnenwenden. Den verschiedenen Phasen im Jahr ordnete der keltische Baumkalender 21 Bäume zu, aus denen ein keltisches Baumhoroskop besteht.

Die Bäume des keltischen Baumkalenders: Apfelbaum, Tanne, Ulme, Zypresse, Pappel, Zeder, Kiefer, Weide, Linde, Eiche, Haselnuss, Eberesche, Ahorn, Walnussbaum, Eibe, Kastanie, Esche, Hainbuche, Feigenbaum, Buche, Birke

Innerhalb dieses Kreises kommt mit Ausnahme der vier Bäume an den Tagen des Jahreszeitenwechsels und der Pappel jeder Baum einmal im Halbjahr vor.

Die Kelten lebten eng mit der Natur und im glaubten, dass alles miteinander verwoben ist: Sonne und Mond, Tier, Mensch und Pflanze. Alles bedingt einander und was geht und kehrt in anderer Form zurück. Auf Winter folgt Frühling, auf Sommer der Herbst – nichts zeigt den Wandel der Jahreszeiten deutlicher als Bäume. Jeder auf seine Art. Denn jeder Baum hat seinen eigenen Charakter, jedes Holz seine ganz eigene Eigenschaft – und jeder Mensch einen Lebensbaum, der Charakter und Schicksal bestimmt.

Aber stammt das Horoskop wirklich von den Kelten? Vermutlich nein. Kelten haben zwar Bäume verehrt, aber der Rest wurde vermutlich erst 2000 Jahre später dazu gedichtet. Es wird vermutet, dass ein britischer Autor, der das Horoskop in einem Roman erwähnte oder auch eine Journalistin für die französische Zeitschrift “Marie Claire” die wahrscheinlichen Urheber sind und nicht die naturverbundenen Kelten.